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Obwohl er alles dabei hatte, konnte er nicht arbeiten.


Bei einem Experiment zur Besiedlung neuer Lebensräume durch marine, sessile Arten wurden über mehrere Monate immer wieder Fotoaufnahmen von Bewuchsplatten gemacht. Die Fotos wurden zur Artbestimmung und zur Analyse von Besiedlungsmustern verwendet. Die Bewuchsplatten waren allerdings an künstlichen Inseln im Wattenmeer angebracht. Jede Probenahme und damit auch jede Fotogelegenheit war deshalb nur an bestimmten Tagen im Monat möglich und jede Probennahme dauerte durch die aufwändige Anfahrt jeweils einen ganzen Tag.

Einmal hatte der Doktorand jedoch vergessen, die Speicherkarte der Kamera zu kopieren und wieder zu leeren. Das fiel ihm leider erst auf, als er sich mitten auf dem Meer, auf dem Weg zu seinen Untersuchungsflächen, fernab jeder Internetverbindung befand. Das Löschen von redundanten Aufnahmen half nur wenig und so wurde ein zusätzlicher Probetag benötigt. Die späteren Analysen wurden durch den verschobenen Zeitpunkt komplizierter.

Hier hätte eine Checkliste für die Feldarbeit helfen können: einerseits, um alle physischen Arbeitsmaterialien für die Freilandarbeit parat zu haben, und andererseits, um alle Datenspeicher für die neue Datenaufnahme vorzubereiten. Bei Freilandarbeit können die Anfahrtswege oft lang sein, und Untersuchungsflächen sind oft in Gebieten in denen nur eine schlechte oder gar keine Netzabdeckung vorhanden ist. Umso wichtiger ist es, gut vorbereitet zu sein. Das gilt besonders dann, wenn man auf die Zuarbeit von Kolleg:innen angewiesen ist – oder umgekehrt. Fehlende oder defekte Geräte oder Unterlagen können zu erheblichem Mehraufwand und damit zu erheblichen Mehrkosten führen.

Quelle: Persönliche Kommunikation

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