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Obwohl alle Maße vorhanden waren, musste die Analyse lange warten.


Ein neuer Doktorand bekam einen Datensatz mit Abmessungen von verschiedenen Pflanzen zur Auswertung. Ein früheres Mitglied der Arbeitsgruppe hatte dafür mehrere Individuen pro Art untersucht. Dabei wurden an jedem Einzelexemplar verschiedene Distanzen vermessen. Von wo bis wo genau gemessen werden sollte, wurde in einer kleinen händischen Skizze dargestellt. In dieser Skizze waren diese Distanzen mit Buchstaben gekennzeichnet. Diese Buchstaben wurden dann als Spaltennamen im Messblatt übernommen.

Leider ging die Skizze, und damit die Information welcher Buchstabe für welche Distanz stand, verloren. Eine Auswertung war so leider nicht möglich. Erst nach monatelanger Suche konnte das Messprotokoll rekonstruiert werden.

Um Daten möglichst lange verwenden zu können, sind aussagekräftige Metadaten essentiell. In diesem Fall wäre ein erster Schritt gewesen, die einzelnen Messungen mit sprechenden Spaltennamen (Blattlänge, Blattfläche, Samengewicht) und Einheiten zu bezeichnen (mm, cm², mg). Noch besser wäre es gewesen, die einzelnen Messungen in den Metadaten des Datensatzes so genau wie möglich zu beschreiben, und evtl. auch auf entsprechende Abbildungen zu verweisen (z.B. „Blattbreite: breiteste Stelle des Blattes orthogonal zur maximalen Blattlänge“, „maximale Sprosshöhe“, „Blattfläche: Blätter wurden eingescannt und die Flächen in ImageJ automatisiert bestimmt“). Gut dokumentierte Daten erleichtern die eigenen Analysen, und sie sind langfristig verwendbar - für eigene Forschungsfragen und für andere. Allgemein standardisierte Messprotokolle und standardisierte Vokabularien bzw. Ontologien mit definierten Begriffen [1][2] erlauben schließlich die Nutzung von Daten in globalen Analysen, wie z.B. den Modellierungen von Biodiversitätstrends von IPBES [3].

Quelle:

Persönliche Kommunikation

1 https://doi.org/10.1038/s41559-018-0667-3

2 https://terminologies.gfbio.org

3 https://www.ipbes.net

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